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Cover Episode 18 - Wie funktioniert Sprachentwicklung
STAFFEL 1
FOLGE 18

Sprachentwicklung – Was ist wichtig für einen großen Wortschatz

Juli 22, 2025 | Podcastfolge | 0 Kommentare

Die Vorboten der ersten Worte sind häufig Lautketten, später wird dann ein "Mama" oder ein "Papa" da raus. Aber wie funktioniert die Sprachentwicklung eigentlich? Was ist wichtig, damit mein Kind einen großen Wortschatz bilden und seine eigenen Gefühle, Empfindungen und Beobachtungen ausdrücken kann?

ZUSAMMENFASSUNG

Bei den allermeisten Kindern geht es mit einem da-da-da-da-da oder einem ma-ma-ma-ma-ma oder vielleicht auch mit einem pa-pa-pa-pa-pa los. Die Vorboten der ersten Worte sind häufig Lautketten, später wird dann ein „Mama“ oder ein „Papa“ da raus. Aber wie funktioniert die Sprachentwicklung eigentlich? Was ist wichtig, damit mein Kind einen großen Wortschatz bilden und seine eigenen Gefühle, Empfindungen und Beobachtungen ausdrücken kann?

In dieser Folge sprechen Rouven und Daniel nicht nur über die Beobachtungen bei den eigenen Kindern, sondern auch über die Wissenschaft hinter der Sprachentwicklung von Kindern. Was solltet ihr tun, um eure Kids möglichst früh zu förder? Und was solltet ihr auf keinen Fall machen…

Wisst ihr noch, welches Wort eure Kinder als erstes gesagt haben?

*** Folgencover mit KI erstellt ***

TRANSKRIPT
Daniel: Das ist die neue Folge von Alle Guten Dinge. Schön, dass ihr wieder mit am Start seid. Rouven und Daniel hier. Rouven: Hallo. Hallo zusammen. Daniel: Ihr, weißt du, was ich total spannend finde? Unsere beiden Kleinen, die fangen jetzt gerade an sich zu unterhalten. Das ist so richtig witzig. Die liegen manchmal nebeneinander auf der Decke und dann ist der eine da, der so wa-wa-wa-wa macht. Und dann kommt der andere und sagt wa-wa-wa-wa. Und dann ist es halt wirklich so, als würden die so Ping-Pong spielen und sich miteinander unterhalten. Das ist richtig cool, vielleicht machen sie es sogar. Rouven: Die schmieden höchstwahrscheinlich schon Pläne, was sie mit dir machen jetzt. Daniel: Was ich irgendwann mal gehört habe, fand ich total spannend: so Sprachentwicklung. Und da wurde verglichen, wie sich Kinder in Deutschland entwickeln und Kinder in Frankreich zum Beispiel. Und die Franzosen haben eine ganz andere Sprachmelodie. Das ist ja alles viel flüssiger und gerade auch am Ende des Satzes geht's häufig nach oben. Und in Deutschland ist es halt immer, Ende des Satzes geht's nach unten. Da ist halt die Sprachmelodie unten und das kann man wohl anscheinend bei ganz kleinen Kindern schon sehen, weil die nämlich dann „babababa“ machen. Das war jetzt quasi das deutsche Kind. Und „babababa?“. Auf die Art und Weise sind halt die französischen Kinder. Also die gucken halt erstmal, was haben wir für eine Sprachmelodie. Die mache ich erstmal nach und um Worte und Silben mache ich mir später Gedanken. Rouven: Schön, wenn man sieht, wie sich das im Hirn so langsam bildet. Erstmal nur Klänge, Laute, dass das irgendwie passt melodisch. Der Rest wird da irgendwie reingepresst in das Konstrukt. Daniel: Finde ich total spannend, weil ich schon ein paar Mal gedacht habe, wenn wir hinterher in der Schule eine neue Sprache gelernt haben, da war es ja komplett anders. Dann hat man erstmal die Vokabeln bekommen, erstmal die Buchstaben lernen, wie die Sprache funktioniert und dann hinterher erst die Sprachmelodie und die Sprachmelodie ist dann häufig am Ende auch das, was uns von den Natives unterscheidet. Aber so daran zu gehen, mal ein Gefühl für die Sprache zu bekommen und erstmal so den Rhythmus, das macht keiner, wenn er eine Sprache lernt. Rouven: Ist ja eigentlich, es gibt diese Sprachreisen und dann man sagt ja auch, wenn man in ein anderes Land zieht oder da länger ist, lernst du die Sprache halt viel, viel schneller, weil du sie sprichst, du musst sie sprechen, aber du sprichst halt mit den Leuten und meistens, ehrlicherweise, also bei mir war es so, meine Englischlehrerin war auch keine Muttersprachlerin. Das heißt, man lernt dann von jemandem, der das auch nur gelernt hat, auf dem gleichen schulischen Bildungsweg. Und man merkt immer, man jemanden hat, der das Muttersprachlich kann, der spricht halt anders, der hat einen anderen Sprachfluss, wie du sagst, der kann das auch anders vermitteln. Das sind halt die Nuancen, das ist halt auch Gefühl und Liebe zu der Sprache, sage ich mal, die den Klang in die Stimme bringt und nicht nur, ich hab jetzt alle Vokabel im Kopf dazu. Daniel: Ja. Okay, Leute, wir haben Lust, unseren kleinen Podcast hier ein bisschen weiterzuentwickeln und haben uns noch ein paar Gedanken gemacht über das Konzept, würden gerne in Zukunft eventuell eine Kategorie einführen: Wie funktionieren Kinder eigentlich? Und die testen wir jetzt heute an dieser Stelle mit euch zusammen. Und es geht darum, dass wir hier alle in den nächsten Minuten hier zusammen was lernen über Kinder. Wir haben bisschen recherchiert, haben ein bisschen was zusammengeschrieben und ihr bekommt jetzt quasi geballt alle Informationen, die wir für euch rausgesucht haben. Und jetzt stellt ihr euch quasi vor, dass so ein ganz großes Opening kommt und dann geht es folgendermaßen los: Willkommen zur Rubrik Wie funktionieren Kinder eigentlich? Heute geht es um ein zentrales Thema in der frühkindlichen Entwicklung. Es geht nämlich um die Sprachentwicklung bei Kleinkindern. Rouven: Genau. Und Sprache ist ja mehr, als dass man, sag ich mal, einfach nur Wörter aneinander hängt. Die wollen ja miteinander kommunizieren, sie wollen mit uns kommunizieren und das geht ganz, ganz früh los. Daniel: Schon Neugeborene unterscheiden Sprachlaute. Sie bevorzugen die Stimme der Mutter und erkennen Sprachrhythmen. Studien zeigen, Babys können schon im Mutterleib zwischen verschiedenen Sprachmelodien unterscheiden. Rouven: Und dann wird es richtig spannend, wenn die Kinder ins Alter von so 6 bis 12 Monaten kommen, dann beginnt die Lallphase. Das Baby experimentiert dann mit Lauten wie Dada, Papa und manchmal dann auch Mama und beginnt so die Grundstruktur der Sprache zu erfassen. Daniel: „Walalau“, habe ich gerade schon gesagt. Dabei spielen auf jeden Fall Bezugspersonen eine sehr entscheidende Rolle. Wenn Eltern auf dieses Lallen reagieren, dann fördern sie gezielt die Sprachentwicklung. Man nennt das geteilte Aufmerksamkeit. Also Kind zeigt auf etwas und der Erwachsene benennt es dann, was es ist. Und das ist das Sprachtraining, auf das wirklich ankommt. Rouven: Und dann folgt irgendwann drauf das erste Wort. Das geht dann irgendwann so den ersten Geburtstag herum. Manchmal früher, manchmal später ist es ein Riesenmeilenstein für die Eltern, für die Kinder. Und dann geht es immer weiter und auf einmal geht es sprunghaft hoch, der Wortschatz. Und auf einmal, kennt es alle, sie quasseln einem ein Ohr ab. Und mit zwei Jahren sprechen sie dann dutzende Wörter schon. Daniel: Ganz wichtig für euch, macht euch keinen Stress, wenn das jetzt beim ersten Geburtstag noch nicht ist. Jedes Kind hat dann individuelles Tempo und der eine lernt halt das eine schneller, der andere lernt das schneller. Manche Kinder sprechen früher, andere später und beides kann halt völlig unauffällig sein. Wichtig ist die sprachliche Umgebung. Kinder, mit denen viel gesprochen wird, zeigen oft schnelleren Wortzuwachs. Rouven: Dazu gibt es auch wissenschaftliche Langzeitstudien, zum Beispiel vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik, zeigt, dass die dialogische Interaktion dabei wichtig ist. Das heißt, die Gespräche von Erwachsenen mit den kindlichen Äußerungen, dass die Erwachsenen auf die kindlichen Äußerungen eingehen, statt einfach nur etwas vorzulesen oder ein Monolog vorzutragen im Kind, also nur einfach auf das Kind einzureden. Diese Interaktion ist besonders wichtig. Daniel: Und das ist jetzt auch der Punkt, an dem die Handys quasi ausscheiden, das Kind einfach da hinzusetzen, mit einem Bildschirm vor sich und zu sagen, hier hör dir die Phoenix-Doku an. Das funktioniert halt nicht. Es geht um diese Interaktion mit den Kindern. Das ist das wirklich Wichtige. Und der Sprachlerneffekt tritt eben nur dann auf, wenn ein menschlicher Bezug dabei ist. Reines Zuschauen bringt da wenig. Rouven: Heißt also die Sprachentwicklung vorlesen, singen, miteinander sprechen, Bilderbücher mit zeigen machen und und und. Und dann geht das auch ganz ganz schnell. Daniel: Jetzt noch der Punkt, wenn Kinder mit drei Jahren kaum sprechen oder das Sprachverständnis fehlt, dann kann das auf eine Sprachentwicklungsstörung hinweisen. In solchen Fällen am besten früh abklären lassen, idealerweise durch eine Logopädin oder auch sozialpädagogische Zentren. Rouven: Und als Zusatzinfo noch mehr Sprachigkeit, also vor allem, wenn zwei Muttersprachler daran beteiligt sind, ist es keine Belastung für das Kind, das ist sogar gut fürs Kind. Denn Kinder, die mit mehreren Sprachen aufwachsen, profitieren davon, kognitiv und sprachlich, was sich das auf die Hirnentwicklung auswirkt. Dabei ist einfach nur konstant die Konstanz wichtig, dass die Bezugsperson eine Sprache mit dem Kind spricht. Daniel: Noch mal kurz zusammengefasst, Sprache ist insgesamt ein sehr komplexes Zusammenspiel aus biologischer Reifung, sozialer Interaktion und Umwelteinflüssen. Und Eltern sind die besten Sprachlehrer, einfach indem sie mit ihrem Kind sprechen, zuhören und antworten. Und dafür das Kind da sein. Ich glaube, darum geht es einfach. Rouven: So, und das war unser Testlauf zu Wie funktionieren Kinder zum Thema Sprachentwicklung. Daniel: Genau. Kurz noch der Disclaimer. Wir haben das Ganze mit KI vorbereitet, aber das haben wir am Anfang schon gesagt, dass wir in diesem Podcast auch viel mit KI ausprobieren wollen, einfach um uns selbst da weiterzubilden. Rouven, was hast du bei deinen Kindern wiederentdeckt, jetzt nachdem wir die Sachen da gelernt haben? Rouven: Dass der Dialog, also die Kommunikation mit dem Kind auf Augenhöhe für mich auch sehr sehr wichtig, in die Augen dabei schauen, war das eine sehr wichtige Verbindung und Aufmerksamkeit, dass also es ist im Kind zeigt, dass man aufmerksam ist dabei immer wieder reden, erklären, erzählen. Also was wir Freund immer gesagt haben, ist: Erkläre dem Kind, was du tust, schaust dabei an und mach mit dem Kind dabei das und das hilft auch im Alltag bei vielen Situationen einmal für die Sprachentwicklung und andererseits auch das Ganze zu erleichtern, weil das Kind dann auch weiß, was passiert und dann auch vielleicht ruhiger ist. Daniel: Was ich ganz schön finde zu sehen, unsere Kleinen, habe ich gerade gesagt, die sind da noch nicht ganz so weit, aber bei unserem Größeren ist es manchmal so, wir schauen abends immer das Sandmännchen zusammen. Wir haben uns darüber Gedanken gemacht, von wegen Screentime, was ist gut, wie viel ist vielleicht schlecht, aber wir machen es so, dass wir einmal am Tag uns alle zusammen auf die Couch setzen, alle fragen, bist du bereit, bist du bereit, auch die Kleinen schon und dann schauen wir uns diese 7 Minuten Sandmännchen an. Wir wissen natürlich, das ist Screentime und es gibt ja auch Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, sagen, vor drei überhaupt gar kein Screentime, aber wir haben gedacht, wenn wir das so als Familienritual entwickeln, dann ist es auch nicht so schlimm. Es gibt aber Abende, wo er gar keinen Bock darauf hat und stattdessen lieber ein Buch lesen möchte. In dem Moment bin ich super häufig, bin ich total froh und glücklich, dass es so gekommen ist, weil er so eine Freude an Büchern entwickelt hat und daran, dass man zusammen ein Buch liest. Rouven: Ist schön, wenn die nicht in die Flimmerkiste gucken wollen, wirklich. Daniel: Ja, also ganz häufig finde ich das auch einfach total toll, diese Sandmännchen zu gucken, ne? Aber man kann, glaube ich, davon ausgehen, wenn man selbst eine Faszination für Bücher hat und ein Kind vorliest, dass das Kind das eigentlich auch toll findet und das auch extrem wichtig ist für die Sprachentwicklung. Rouven: Auf jeden Fall. Welche waren die ersten Worte deiner Kinder? Daniel: Ich glaube, bei der Großen Mama und bei den Kleinen da. Rouven: Wenn ihr so da in Innsbruck herrtet. Daniel: Witzig, dass du das fragst. Ich glaube, das war gerade auch Punkt, ne, dass sich Kinder völlig individuell entwickeln und ich glaube, dein erstes Wort, das ist bei manchen Kindern, wie anscheinend bei eurer großen, ein Punkt. Bei uns war es tatsächlich so, das ist halt „Mama, Mama, Mama, Papa, Papa, Papa, Mama, Mama“. Also damit ging es halt los. Sehr, sehr viel Melodie und irgendwann ist daraus dann mal Mama oder Papa entstanden. Wir wissen überhaupt gar nicht, was als erstes da war und was als erstes gekommen ist, weil das halt so fließend aus diesem Melodietraining herausgekommen ist. Und auf der anderen Seite gibt es dann halt auch so Kinder, die die ganze Zeit nichts sagen und dann Mama, Papa. Rouven: Die warten, erst mal bis sie es richtig verarbeitet haben und dann zack! Daniel: Ja, ich bin gespannt, wie das bei unseren Kleinen dann ist. Da ist da oder gibt es da schon mehr jetzt mit etwas mehr als eins? Rouven: Ja, also Mama und Dada und alles mögliche gibt es auch schon. Ich kann jetzt auch nicht sagen, was jetzt wirklich als Allererstes gekommen ist, aber es geht so langsam los, dass ja von mir, hab letztens gesagt, hab Hand gehört, weil ich irgendwie so jetzt noch was, komm mal an die Hand, also Hand. Daniel: Beim Fußball gucken. Rouven: Das wäre auch gut. Ja, ja, die haben wieder, die haben wieder Bayern geguckt und dann sagt er, sagt die Hand, nein. Aber ich glaube manchmal wird einfach wirklich so ein Laut wiederholt und wenn dann der Laut dem Wort sehr ähnlich ist, denkt man, das Kind hat das gesagt. Daniel: Aber die fangen auch jetzt an, richtig loszulegen. Rouven: Sehr spannendes Thema auf jeden Fall. Teilt gerne eure Erfahrungen auch mit uns, entweder über Instagram oder über allegutendinge.com. Und wenn ihr Bock habt, dann teilt auch gerne diesen Podcast mal bei euren Freundinnen und Freunden oder anderen Leuten, die gerade Kinder bekommen, die gerade Eltern werden, vielleicht schon Kinder haben. Wir würden uns auf jeden Fall freuen, wenn wir da insgesamt eine ganz coole Community aufbauen können. Dankeschön fürs Zuhören. Tschüss. Daniel: Bis dann, ciao.

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